Schau

Schau
schauen:
Das westgerm. Verb mhd. schouwen, ahd. scouwōn »sehen, betrachten«, niederl. schouwen »schauen, besichtigen«, engl. to show »zeigen« ( Show) gehört mit ablautend aisl. skygn »scharfsichtig« und aisl. skygna »spähen« zu einer Wurzel *‹s›keu-, *‹s›kēu- »auf etwas achten, aufpassen, bemerken«, die auch der Sippe von schön zugrunde liegt (eigentlich »ansehnlich«; dazu »schon« und »schonen«). Außergerm. ist z. B. griech. thyo-skóos »Opferschauer« verwandt. Über weitere Zusammenhänge vgl. den Artikel hören. Im Unterschied zu »sehen« (s. d.) bezeichnet »schauen« meist das absichtliche Blicken und Beobachten. In gehobener Sprache steht »schauen« auch für das innere geistige Sehen. – Abl.: Schau (mhd. schouwe »prüfendes Blicken, ‹amtliche› Besichtigung«). Zusammensetzungen und Präfixbildungen: anschauen (mhd. aneschouwen, ahd. anascouwōn, frühnhd. auf geistiges Betrachten übertragen), dazu anschaulich (mhd. anschouwelich »beschaulich«; beachte dazu veranschaulichen) und Anschauung (mhd. anschouwunge »Anblick«, jetzt »Erkenntnis eines Gegenstandes, Meinung«); beschauen (mhd. beschouwen, ahd. biscouwōn), dazu Beschauer »amtlicher Prüfer« (z. B. in Fleischbeschauer) und beschaulich (mhd. beschouwelichez̧ leben übersetzt das lat. vita contemplativa der Mönche und Mystiker); zuschauen (16. Jh.), dazu Zuschauer (16. Jh.; besonders im Theater, wohl nach lat. spectator). Als Bestimmungswort steht »schauen« u. a. in Schaufenster (19. Jh.), Schauplatz (im 16. Jh. für »Theater«, beachte die Zusammensetzung »Kriegsschauplatz«); Schauspiel (im 15. Jh. schowspiel), dazu Schauspieler (16. Jh.) und das junge schauspielern »etwas vortäuschen«.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Schau — die; , en; 1 eine Veranstaltung, auf der Tiere, Pflanzen oder Waren gezeigt werden ≈ Ausstellung, Messe <eine internationale, landwirtschaftliche Schau; etwas auf einer Schau ausstellen, vorführen, zeigen> || K: Autoschau, Gartenschau,… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Schau — * Schau, adv. auf eine jedermann sichtbare Art, und um von jedermann gesehen zu werden; ein sehr ungewöhnliches, nur noch in einigen wenigen Fällen gebräuchliches Wort. Christus hat die geistlichen Feinde öffentlich schau getragen, Col. 2, 15,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schau — die; , en (Ausstellung, Überblick; Vorführung); zur Schau stehen, stellen, tragen; jemandem die Schau stehlen (umgangssprachlich für ihn um die Beachtung und Anerkennung der anderen bringen) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Schau — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Show • Revue • Stück Bsp.: • Die Schau hatte schon begonnen …   Deutsch Wörterbuch

  • Schau — Schau, 1) Besichtigung eines Gegenstandes; 2) bes. so v.w. Deichschau; 3) das gute Ansehen einer Sache, od. das, was ihr ein gutes Ansehen gibt; 4) das Gebäude, in welchem gewisse Waaren besichtigt werden; 5) eine hintere, nach ihrer Tiefe… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schau — Schau, veraltetes Notzeichen der Schiffe, besteht aus der in der Mitte zusammengebundenen Nationalflagge (»die Flagge im S. setzen«) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schau. — Schau., bei Pflanzennamen Abkürzung für Johann Konrad Schauer, geb. 16. Febr. 1813 in Frankfurt a. M., gest. 24. Okt. 1848 als Professor in Greifswald. Myrtazeen, Verbenazeen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schau — 1. ↑Show, 2. Exposition …   Das große Fremdwörterbuch

  • schau — (umgangssprachlich veraltend für ausgezeichnet, wunderbar) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Schau — Messe; Ausstellung; Panoptikum; Vorstellung * * * Schau [ʃau̮], die; , en: 1. größere Veranstaltung, bei der etwas ausgestellt, dargeboten wird: eine landwirtschaftliche Schau; das Turnfest war eine großartige Schau. Syn.: ↑ Ausstellung, 2↑ Messe …   Universal-Lexikon

  • Schau — Jemandem die Schau stehlen: jemandenm den Effekt rauben, den Erfolg streitig machen, den Hauptbeifall ernten, der eigentlich einem anderen gebührte, einen anderen listig übertrumpfen und sich dadurch selbst in den Vordergrund spielen. Die… …   Das Wörterbuch der Idiome

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